Eigenkapital

Kurzumfrage zeigt: Bei der Hälfte der Unternehmen hat sich das Eigenkapital verringert

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) hat in einer kurzen Online-Umfrage im vierten Quartal 2021 elf Fragen zusammengestellt, um einen Überblick über die aktuelle Eigenkapitalsituation in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten. Die Entwicklung der Eigenkapitalquote in den Unternehmen wurde durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie jedoch geschwächt.

Eine ausreichende Eigenkapitalausstattung ist unerlässlich für eine gesicherte Unternehmensperspektive. Die Hälfte der 179 befragten Unternehmen sind hinsichtlich des Eigenkapitals nicht marktgerecht aufgestellt, um die bevorstehenden Aufgaben in der Transformation erfüllen zu können. Darüber hinaus gaben sie an, dass sich das Eigenkapital seit dem 31. Dezember 2019 verringert hat. Die Finanzierung von dringend erforderlichen Investitionen ist für diese Unternehmen nur schwer umsetzbar, da die erforderliche Eigenkapitalbasis aufgebraucht wurde. „Wir müssen schauen, diese Unternehmen mit eigenkapitalstärkenden Maßnahmen für unser Bundesland zu unterstützen.“, erklärt Dr. Thomas Drews, Geschäftsführer bei der MBMV.

Zudem führten eingeschränkte Geschäftsaktivitäten zu Liquiditätsherausforderungen. Durch die Lockdowns und die damit in Verbindung stehenden Umsatzeinbrüche im vergangenen Jahr sind fast 50 Prozent der Unternehmen in die Verlustzone gerutscht bzw. rechnen mit erheblichen oder begrenzten Verlusten.

Branchenvorreiter in der Umfrage waren Dienstleistungsbetriebe, das Handwerk und die Industrie. Mit insgesamt 70 Prozent decken sie den Markt in Mecklenburg-Vorpommern ab und stellen für die Wirtschaft im Land eine prägende und stabile Säule dar.

Knapp 30 Prozent der Befragten schätzen sich in einer kritischen bzw. existenzbedrohenden Situation. „Fast ein Drittel der Unternehmen in unserem Bundesland gehen uns verloren, wenn wir nicht aufpassen, ihnen das notwenige Eigenkapital zur Verfügung zu stellen, dass sie brauchen, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.“, erklärt Dr. Drews.

„Die Kundenbedürfnisse und Märkte wurden durch die Corona-Pandemie beeinflusst und bestimmt. Über ein Drittel der Unternehmen mussten ihr Leistungsangebot anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“, so Dr. Drews weiter. Für die Einführung neuer Produkte, Dienstleistungen und die Akquise von Neukunden braucht es jedoch weitere Unterstützung und Ressourcen. 

In Folge der Corona-Pandemie hat sich der Wettbewerbsdruck bei 40 Prozent der Unternehmen verschärft. Die Geschäftsmodelle unterliegen seitdem einem strikten Wandel von Veränderungen. Viele Unternehmen leiden unter der Pandemie, doch für manche Branchen gibt es wirtschaftliche Gewinner, deren Geschäftsmodelle sogar gefördert oder neu etabliert wurden.

Jedes zweite Unternehmen hat die Frage positiv bewertet, dass die derzeitigen finanziellen Ressourcen ausreichen, um den allgemeinen Veränderungen am Markt gerecht zu werden. Bei einem Fünftel der Unternehmen reichen sie in keinem Falle aus. „Wir müssen mit dem Land und diesen Unternehmen Instrumente schaffen, damit diese am Markt bleiben, sich verändern können und die neuen Marktgegebenheiten als Chance nutzen können.“, schließt Dr. Drews ab.